Wanderung am Dammgrabenweg (HSP on tour)

Eine Woche nach der Wanderung durch das Bodetal hat es mich wieder in den Harz gezogen. Diese Wanderung ist eine Zeitreise in die bergbauliche Vergangenheit des Harzes. Auf einer Rundwanderung geht es von Torfhaus über den Dammgrabenweg zur Wolfswarte. Zurück gehts über den verwunschenen Märchenweg.

Rückblick Juli 2020: Hochsommer. 24 Grad und der Himmel heiter bis leicht bewölkt. Tolles Wetter zum Wandern.

Ich fahre mit meinem Auto durch Torfhaus und biege von der B4 auf die Straße Richtung Altenau. Dort gibt es einen kostenlosen Wanderparkplatz. Ab hier geht es bergab in den lichten Fichtenwald. Allerlei Sommerblumen wachsen im lichten Unterholz und auf kleinen Lichtungen. Der würzige Duft des Waldes empfängt mich.

Nach kurzer Zeit öffnet sich der Wald für ein weites Tal. Ich kann schon von weitem das erste Ziel dieser Wanderung, die Jungfernklippe, sehen.

Jungfernklippe

Die Jungfernklippe ist ein markanter Fels. Ich sacke den ersten Stempel auf dieser Tour ein. Yes! Bei meiner Internetrecherche bin ich auf Bilder der Jungfernklippe gestoßen, wo sie noch von Wald umgeben war. Ich hat geschockt wie stark sich durch die letzten Dürresommer und den Borkenkäfer die Landschaft verändert hat.

Es geht wieder zurück ins Tal, wo der Dammgrabenweg beginnt.

Dammgrabenweg und Kellwaser

Der Harz ist eine alte Bergbauregion. Der Dammgraben ist Teil des sogenannten Oberharzer Wasserregals, ein System zur Umleitung und Speicherung von Wasser zum Antrieb von Wasserrädern zur Grubenentwässerung. 2010 wurde das Oberharzer Wasserregal im der Rahmen der Erweiterung bestehender Welterbstätten zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Entlang des Dammgraben wird immer wieder das Wasser der Harzer Gebirgsbäche abgezweigt. Sogenannte Fehlschläge dienen dazu, dass überschüssiges Wasser abgeleitet wird.

Ich fotografiere die Jungfernklippe von der anderen Talseite. Beim Sortieren der Fotos ist mir lustiges Detail aufgefallen. Zwei Menschen stehen silhouettenartig am Stempelkasten. Sie wirken im Gegenlicht als hätte jemand Comicfiguren ins Bild gezeichnet. 🙂

Nach einer Weile verschwindet der Dammgraben in einem Mundloch und der Weg geht steil über einen Bergrücken.

Nabenthaler Wasserfall

Auf der anderen Seite des Bergrückens erwartet mich der Nabenthaler Wasserfall, der im Hochsommer zu einem Rinnsal geworden ist.

Impressionen

Der Weg führt mich wieder an einem mit pilzenbewachsenen Charakterbaum vorbei. Mit leichter Steigung geht es bergab. Links und rechts des Weges gibt es immer wieder Freiflächen mit Fingerhut und anderen Sommerblumen.

Förster Ludwig Platz

Ich erreiche den Förster Ludwig Platz, wo ein Gedenkstein an die im ersten Weltkrieg gefallenen Waldarbeiter und Förster erinnert. Neben einer Schutzhütte steht der zweite Stempelkasten dieser Tour.

Impressionen

Der Dammgrabenweg führt weiter durch lichten Fichtenwald. Das Wasser fließt mal träge mal schnell am Weg entlang. Mich hat das Stempelfieber gepackt. Einer geht noch!

Kleine Oker

Oberhalb von Altenau  kreuzt der Dammgraben die Kleine Oker. Ich sacke den dritten Stempel dieser Tour ein.

Der Weg zur Wolfswarte

Auf dem Rückweg möchte ich noch eine Abstecher zur Wolfswarte machen. Durch dichten Fichtenwald geht es nun wieder recht steil bergauf. Zwischendrin gibt es immer wieder Einblicke ins Tal. Ein Wegweiser markiert den Abzweig zur Wolfswarte. Die letzten paar hundert Meter geht es über Stock und Stein auf einem steinigen Stieg. Bis sich dann der Wald wieder lichtet und den Blick auf die Wolfswarte freigibt.

Wolfswarte

Von der Wolfswarte hat man einen tollen Rundblick über Altenau bis ins Harzer Vorland. Ich spiele ein wenig mit Schärfe und Unschärfe. Nach kurzer Rast geht es weiter Richtung Torfhaus.

Wolfswarter Fussweg und Clausthaler Flutgraben

Ein Blick in die Karte zeigt mir, dass eine weiterer Stempelkasten in der Nähe ist. Ich beschließe anstatt des direkten Wegs nach Torfhaus einen Umweg über die Sonnenkappe zu machen. Ich folge dem Clausthaler Flutgraben. Der Hochharz zeigt sich hier von seinen romantischen Seite.

Sonnenkappe und Märchenweg

Zurück geht es nun auf dem Märchenweg. Der Weg ist sehr aufgeweicht und führt durch moorigen Untergrund. Der Wald ist sehr wild und ursprünglich. In der Tat wäre dieser Wald, die ideale Kulisse für ein Märchen oder eine Sage. Ob wohl in dieser Baumhöhle oder unter diesem Wurzelteller ein Naturgeist lebt? Bei schlechten Wetter und Nebel mag ein Wanderer den Weg und die Orientierung verlieren und das Grau des Nebels mag Trugbilder und Fabelwesen erschaffen.

Bis zum nächsten Mal! Lasst gerne einen Kommentar oder eine E-Mail da, wenn euch der Beitrag gefallen hat.

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