Beziehungskultur – Relationship Escalator

Ich habe jetzt lange darüber nachgedacht wie ich das Thema nenne. Mir ist letztens aufgefallen, dass es ein mehr oder weniger diffuses, implizites System von Vorstellungen und Normen gibt, eine kulturelle Programmierung, wie wir Beziehungen und Liebe leben. Es ist eine Art Beziehungskultur.

Ich habe das erst für mich wahrgenommen als ich mit so einem kulturell geprägten Glaubensatz kollidiert bin. Letztens habe ich in einer Runde den englischen Begriff „Relationship Escalator“ (dt. Beziehungsrolltreppe) das erste Mal gehört. Er beschreibt diese Schablone wie wir oft mit anderen Menschen eine Beziehung eingehen (Kennenlernen > Dating > Küssen/Kuscheln Sex > Zusammenziehen > Nestbau > Kinder). Ich habe im Gespräch noch gleich noch  Tod ergänzt. 😉

Mir wurde bewusst, dass diese kulturelle Prägung nicht immer zum Vorteil ist, sondern auch begrenzt. Sie liefert eine Schablone wie Liebe sein kann und wie Liebe gelebt wird. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass Liebe aber noch sehr viel mehr sein kann als diese begrenzte Perspektive.

Was passiert, wenn man die ausgetretenen Pfade verlässt? Bei mir kam erst einmal Unsicherheit. Wenn ich mit dieser Frau mit der ich mir eine Beziehung wünsche direkt im Bett lande, überspringen wir dann als Paar nicht viele schöne, wichtige Erfahrungen? Ich bin da ein Stück Romantiker. Ich möchte die „Ersten-Male“ genießen, sie zelebrieren und feiern. Die Erinnerungen daran möchte ich  in meinem Herz aufbewahren. Ein Abendessen bei Kerzen. Der erste Kuss. Der erste Sex. Ein Satz von mir war: „Ich möchte kein Fast Food.„Da steckt viel kulturelle Prägung drin. Und andererseits ist da die Frau in ihrer Lust,  ihrer Energie und ihrer Weiblichkeit und die Anziehung und Energie zwischen uns. Don’t stop the music. Die Magie des Augenblicks möchte gewertschätzt werden. Die Frau in ihrer Kraft und Weiblichkeit möchte gesehen und angenommen werden. Meine eigene Männlichkeit, Wildheit und Energie möchte sich ausdrücken und gelebt werden.

Eine abschliessende Antwort gibt es nicht. Ich bin nur deutlich sensibler geworden, dass unsere Beziehungskultur und die damit verbundenen Glaubenssätze angeschaut und hinterfragt werden wollen. Durch die Beziehungskultur wird viel zu oft unsere natürliche Lebendigkeit, Lust und Kraft gedämpft. Menschen in ihrer Kraft  sind nicht so einfach zu kontrollieren.

Folgst du deinem Herzen/ deiner Essenz  und bist im Moment oder spulst du ein kulturell geprägtes Handlungsschema ab?

 Fliesst deine Liebe und Energie frei oder ist sie blockiert durch eine begrenzende Vorstellung oder einen Glaubenssatz?

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